INKALILIEN – FARBENPRÄCHTIGE TAUSENDSASSA’S
Ihr guter Ruf als haltbare Schnittblume hat sie bekannt gemacht. Fast jeder hat sie schon mal gesehen, nur kaum jemand weiß, was das eigentlich für eine Blume ist – die Inkalilie, botanisch Alstromerie. Die südamerikanische Schönheit ist aber auch im Blumenbeet ein prächtiger Sommergast – nicht nur in England, wo sie zu den beliebtesten Beetstauden gehört und in vielen Gärten zu bewundern ist.
Kaum eine andere Pflanze besticht durch so viel Eleganz und Anmut wie die Inkalilie. Aus ihrem buschigen Blattwerk ragen Stängel empor, die eine Höhe von einem Meter erreichen können, und an deren Ende sich große, schmetterlingsartige Blüten bilden. Diese blühen von Juni bis in dem Oktober hinein; unter günstigsten Bedingungen bleibt diese Blütenpracht sogar bis zum ersten Frost bestehen. Dass die Zierpflanze in heimischen Gefilden überhaupt gedeihen kann, ist der jahrelangen Arbeit von Züchtern zu verdanken: ihnen gelang es, Sorten zu züchten, die nicht nur robust und widerstandsfähig, sondern zudem auch winterhart bzw. bedingt winterhart sind.
Auf Reisen entdeckt
Schon allein der Name der Inkalilie löst Fernweh nach warmen, farbenprächtigen Gefilden aus und diese spontane Reaktion kommt nicht von ungefähr. Denn die faszinierende Pflanze ist in subtropischen, tropischen und gemäßigten Klimazonen beheimatet und stammt ursprünglich aus Chile. Der schwedische Botaniker Clas Alstroemer entdeckte bereits im 18. Jahrhundert diese exotisch anmutende Pflanze auf seinen Reisen und brachte sie mit nach Europa. Durch langjährige Vermehrung und verschiedenste Züchtungen sind unzählige kultivierte Varianten entstanden. Wer die Inkalilie in seinem Garten beherbergt, der kann sich der zahlreichen Blicke vieler Bewunderer gewiss sein. Sie ist ein aparter Augenschmaus, der jeden Garten in eine Oase der Düfte und Farben verwandelt. Doch damit ihre anmutige Schönheit auch erhalten bleibt, benötigt die Inkalilie gewissen Voraussetzungen zum Gedeihen. Die Exotin liebt lockeren, humosen, nährstoffreichen Boden und einen windgeschützten, hellen Standort. Regelmäßiges Gießen und Düngen belohnt sie mit großen, schmetterlingsartigen Blüten, die ihren Duft im ganzen Garten verströmen.
Wir führen in der Regel zwei bis drei Farben pro Jahr, die wir bereits im Januar topfen. Nachdem ich jedoch letztes Jahr in den Niederlanden einen Züchter persönlich kennenlernen durfte und er seine vielen unterschiedlichen „Kinder“ in seiner Ausstellung präsentierte, konnte ich einfach nicht anders und mußte für dieses Jahr einen kleinen Sommerschwerpunkt mit dieser außergewöhnlichen Pflanze setzen.
Die perfekte Pflege zur richtigen Zeit
Die Inkalilie benötigt einen wind- und wettergeschützten und dennoch sonnigen Standort. Sie liebt einen Boden, der humos, nährstoffreich, frisch und durchlässig ist. Wer eher schwere Böden in seinem Garten vorfindet, der kann ganz einfach mit etwas Sand oder Splitt den Boden lockerer gestalten.
Vor der Pflanzung immer etwas Kompost einarbeiten und Boden sowie Pflanze mit einem organischen Dünger versorgen. Die beste Pflanzzeit liegt zwischen Mai und August. Inkalilien in Pflanzgefäßen sollen ungefähr alle vierzehn Tage mit einem Flüssigdünger versorgt werden.
Um ein wiederholtes Blühen und Nachwachsen der Inkalilie zu gewährleisten, wird empfohlen, alle alten Triebe behutsam herauszuziehen. Wichtig ist dabei, dass der komplette Trieb bis hin zur Wurzel durch Herausdrehen entfernt wird. Durch die äußere Verletzung der Wurzel werden neue Triebe stimuliert, welche wiederum die Pflanze zum erneuten Erblühen bringen.
Optimale Wegbegleiter
Obwohl die Inkalilie als Solitärpflanze bestens zur Geltung kommt, kann sie auch sehr gut in kleinen Gruppen zu drei oder fünf Stauden gepflanzt werden. Damit wird auch die Farbenpracht der Staudenpflanze so richtig zur Geltung gebracht. Besonders wohl fühlt sich die extravagante Schönheit in der Nähe von Gräsern, Edeldisteln oder Bienensalbei. Diese Pflanzen besitzen auch alle die gleichen Standort- und Wasseransprüche.
Überwinterungstipps
Die Inkalilie ist als Kübelpflanze bestens geeignet. Einige Arten der Pflanze gelten auch als winterhart, doch auch sie benötigen im Freien einen gewissen Schutz vor Frost und Kälte. Mit Beginn der kalten Jahreszeit sollten die Pflanzen daher mit einer dicken Laubschicht oder mit Stroh oder Gartenfaser bedeckt werden. Allerdings sollte das Thermometer längerfristig nicht mehr als minus 15°C anzeigen, denn allzu strenger Frost schadet den sensiblen Wurzeln.
Sind die Wetterkapriolen zu extrem ist es sinnvoll, die Rhizome auszugraben und diese in einer frostfreien Unterkunft bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius zu überwintern.
Nach den Eisheiligen im Mai nächsten Jahres können die Blumen wieder aus dem Winterschlaf erweckt und ins neu gestaltete Gartenbeet 20 bis 25 Zentimeter tief gesetzt werden. Auch eine einfache Glasplatte kann gegen Staunässe im Winter über das Rhizom gelegt werden.
Kübelpflanzen sollten auf jeden Fall ins Haus geholt werden oder an einer frostfreien, geschützten Nische auf Balkon oder Terrasse überwintern und dort zur Ruhe kommen. Allerdings sollten bei Kübelpflanzen welke Blätter entfernt und der Wurzelballen zumindest mäßig feucht gehalten werden. Optimale Überwinterungstemperatur zum Beispiel in einem Wintergarten sind 10-15°C.
Bekannt als haltbare Schnittblume
Vielen Pflanzen wird eine bestimmte Symbolik zugewiesen, das gilt in besonderer Weise auch für Schnittblumen. „Sag es mit Blumen“ oder „durch die Blume gesprochen“ sind so nicht nur leere Worte, sondern eine kleine Wissenschaft für sich. Mit einem Strauß Inkalilien können Sie Ihre Verbundenheit zu einer lieben Person “durch die Blume” ausdrücken.
Sie steht in der Symbolik für Werte wie Freundschaft, Verbundenheit, Zuneigung und Hingabe. Kein Wunder also, dass die Inkalilie gern zu besonderen Anlässen verschenkt wird. Ihre Farben haben dagegen keine symbolische Bedeutung, sie sind einfach nur hübsch. Es gibt sie in Rosa- und Violett-Tönen, weiß, gelb, orange oder rot!
Die Haltbarkeit von Inkalilien ist besonders lang und man kann bei ihr auch sicher davon ausgehen, dass sich noch alle Knospen in der Vase öffnen. Floral kombiniert mit allerhand Sommerflor können sie gerade jetzt für Gartenfeste und andere Anlässe eine gewisse Natürlichkeit in ihr Umfeld zaubern. Ausprobieren lohnt sich!
AGAPANTHUS – SCHMUCKLILIE, LIEBESBLUME
Elegante Stiele, lange grüne Blätter und stattliche blaue und weiße Blütenstände, die aus jeder Menge kleiner Kelche bestehen: Agapanthus, auch bekannt als Schmucklilie, ist auf der Terrasse ein echtes Spektakel. Im unteren Bereich viel Grün, in der Mitte glatte Stiele und als Krönung Blüten, die wie ein Feuerwerk aussehen, damit sorgt die Pflanze für schöne Linien auf Ihrer Terrasse. Agapanthus ist einfach zu pflegen und schön anzuschauen, mit reicher Blüte von Beginn des Sommers bis Anfang Herbst.
Schmucklilien zählen zu den beliebtesten Kübelpflanzen überhaupt. Die Pflanzen waren schon vor mehreren hundert Jahren in den barocken Residenzen der europäischen Könige und Fürsten allgegenwärtig – nicht zuletzt deshalb, weil sie äußerst robust sind und mit einem Minimum an Pflege sehr alt werden können.
Agapanthus sind ideale Kübelpflanzen für reisefreudige Hobbygärtner, denn die Staude kommt selbst im Sommer bis zu zwei Wochen ohne Wasser aus. Sie verliert dann zwar einen Teil ihrer Blätter, regeneriert sich aber recht schnell. Zu viel Wasser ist für Agapanthus wesentlich schädlicher, denn bei Staunässe fangen die Wurzeln schnell an zu faulen. Einen hohen Nährstoffbedarf hat Agapanthus ebenfalls nicht: Es reicht, wenn Sie die Pflanzen rund alle vier Wochen beim Gießen mit flüssigem OÖ Gärtnerdünger versorgen.
Abgeblühte Blütenstiele sollten Sie regelmäßig entfernen, bevor es zur Samenbildung kommt, denn damit regen Sie die Bildung neuer Blüten an. Eingetrocknete Blätter werden ganz einfach vorsichtig abgerissen. Agapanthusblüten eignen sich übrigens auch sehr gut für den Vasenschnitt, denn sie halten fast zwei Wochen lang.
In Madeira begleitet Agapanthus den Wanderer immer wieder bei seinen Wanderungen auf den Levadas. Dort blüht der immergrüne Agapanthus oft bereits ab März bis in den Herbst hinein, wo er dann von den weiß-rosa Blüten der Belladonna-Lilie abgelöst wird.
Was sich noch nicht herumgesprochen hat ist die reiche Arten- und Sortenvielfalt, die es auch in dieser Pflanzengattung gibt. Bereits über 1.000 Sorten sind am Markt! Auch in unserer Eigenproduktion sind wir darauf bedacht, immer wieder neue Sorten auszuprobieren. Weiß-, Blau- und Lilatöne gibt es so in vielen Schattierungen.
Härter als gedacht?
Die zur Familie der Lauchgewächse (Alliaceae) gehörenden Stauden stammen ursprünglich aus Südafrika und wachsen dort im offenen Grasland und in felsigen Gebieten. Während die immergrünen Arten in Südafrika in küstennahen, milden Gebieten verbreitet sind, wachsen die sommergrünen in den kühleren Regionen des Landes und sind deshalb etwas frosttoleranter.
Immergrüne Agapanthus im Kübel behalten auch im Winter ihre grünen Blätter. Sie müssen zwingend trocken, hell und kühl, aber frostfrei überwintert werden. Optimal ist eine Überwinterungstemperatur zwischen 0°C und 7°C. Höhere Temperaturen beeinträchtigen die Blütenbildung im Folgejahr aus, stärkerer Frost ist für alle immergrünen Arten tödlich. Eine Freilandüberwinterung scheidet damit aus.
Blatteinziehende Agapanthus im Kübel verlieren über den Winter ihr Laub und können daher auch im Dunkeln überwintert werden. Erst mit Beginn des Austriebs benötigt die Pflanze Licht. Außerdem vertragen sie auch etwas Frost. Wichtig ist dabei vor allem, dass die Wurzelerde sehr trocken ist. Einziehende Agapanthus können unter solchen Bedingungen bis zu -15° C überleben. Bei nassem Boden muss aber auch bei diesen Arten bereits bei wenigen Frostgraden mit Schäden gerechnet werden.
Blatteinziehende Agapanthus im Freien ausgepflanzt können in milden Lagen mit guter Winterabdeckung (Mulch und Nässeschutz) sowie an Standorten mit bestem Wasserabzug durchaus etliche Jahre überleben. Sicherer ist aber stets die frostfreie Überwinterung.
Für alle Agapanthus gilt am Ende der Überwinterungszeit: Um einen stabilen Blattaufbau und kräftige Blütenstiele zu erhalten, sollten die Schmucklilien nach der Überwinterung so früh wie möglich aus dem Winterquartier ins Freie gebracht werden. Sobald keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind, kann dies bereits ab Anfang April erfolgen. Am besten bei bewölktem Wetter, um die Pflanze nicht sofort der prallen Sonne auszusetzen und so Sonnenbrand auf den Blättern zu vermeiden.
Teilen und Umtopfen
Um den richtigen Termin zum Umtopfen zu finden, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Jährliches Umpflanzen ist nicht förderlich. Steht die Schmucklilie einige Jahre dicht gedrängt, im Topf, blüht sie gut. Wenn die Triebe wiederum lange Zeit zu dicht stehen und kaum noch Erde im Topf vorhanden ist, blühen sie nicht mehr. Dünger und Wasser können nicht eindringen.
TAGLILIEN – VOLL WINTERHARTE KLASSIKER
Taglilien, botanisch Hemerocallis, sind nun wirklich wahre Staudenklassiker, die auch allesamt in unseren Breiten sehr gut winterhart sind. Aber auch bei dieser Pflanzengattung sind Farben und Sorten regelrecht explodiert und haben die 10.000er-Marke längst überschritten. Als Kunde haben Sie also wie man so schön sagt die Qual der Wahl!
Karl Foerster bezeichnete Hemerocallis auch als die Blumen des intelligenten Faulen, da sie nur wenig Pflege brauchen, außer einer ordentlichen Düngergabe absolut genügsam sind und sich mit ihrem üppigen Laub unliebsame Konkurrenz locker vom Leibe halten können. Auch die Ansprüche an den Standort sind entsprechend bescheiden, bevorzugen jedoch eher nährstoffreiche und nicht zu trockene Plätze im lichten Schatten bis in voller Sonne.
Hemerocallis sind prachtvoll blühende, langlebige Tagliliengewächse mit essbaren Blüten, die in China seit Jahrtausenden in Kultur sind. Die Einzelblüte einer Taglilie blüht, wie der Name schon sagt nur einen Tag, doch jeden Tag erblühen neue Knospen, sodass sich eine lange Blütezeit ergibt. Inzwischen gibt es viele neue Sorten mit spektakulären Farben und Blütenformen – ein phantastischer Schmuck für Hochsommer-Rabatten. Sie entfalten ihre Schönheit als Solitärstaude ebenso, wie wenn sie in größeren Gruppen gepflanzt werden. Alle Taglilien bevorzugen einen sonnigen, nicht zu trockenen Standort.
Sofern der Boden eben nicht zu trocken ist, kann man Taglilien auch in Präriegärten integrieren. Hier machen vor allem die etwas zierlicheren, filigranen Wildarten eine gute Figur. Ein sehr guter Ersatz für alle, die schon genug Gräser in ihrem Garten haben und sich auch über Blühendes freuen, Bienen eingeschlossen.